Freitag, 1. Mai 2009

Tag 19 (18.04.2009) - Fitness First

Nachdem ich sämtliche Probleme mit der Einstellung des Magen-Darmbereichs auf die südostasiatische Küche überstanden habe, bin ich erstmals seit Monaten des quälenden - aber leider notwendigen - Sportverzichts wieder ins Fitnessstudio gegangen. Das hier im Grand Indonesia vertretene Studio gehört zu der weltweit - auch in Deutschland - vertretenen Gruppe Fitness First, hier sogar in Gestalt eines Platinum-Studios.
Ausgestattet mit modernsten Geräten, einem Pool auf dem Dach, Dampfbad und Sauna, gehört es natürlich in die gehobene Kategorie von Fitnessstudios. Das bedeutet natürlich auch, dass hier nur reiche Indonesier Mitglied sind, was man vor allen daran merkt, dass fast alle fließend englisch sprechen, was bei den anderen Bevölkerungsschichten eher unüblich ist.
Auffallend und typisch für diese Breitengerade sind zwei Dinge:
Erstens ist in Jakarta zu beobachten, dass hier wahre Prunkbauten aufgestellt werden, kleinere - im Laufe der Zeit auftretene - Abnutzungserscheinungen jedoch hingenommen werden. So fehlen bei mindestens drei der vielen Duschkabinen die Schieber zum Abschließen, was jedoch einfach so belassen wird, obwohl kein Indonesier hier eine nicht abschließbare Duschkabine benutzt (nur am Rande: Unter- und Badehose werden entweder in der Duschkabine oder aber "unter" dem Handtuch gewechselt, die meisten gehen mit Badehose ins Dampfbad); weitere Beispiele sind lockere Wasserhähne, die mit einer einfachen Rohrzange wieder festzudrehen wären.
Zweitens wird hier im Namen des Servicegedanken auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Personal Trainer und Kunden wert gelegt. Das ist wörtlich zu nehmen, so dass außerhalb der Phase von ca. 19 -21 Uhr, in der es rappelvoll wird, auf praktisch jedes Mitglied ein Personal Trainer kommt. Ungewöhnlich ist, dass diese Trainer - allesamt sehr fachkundig und auch gut Englisch sprechend - oft derart in den Trainingsbetrieb eingreifen, dass sie Mitgliedern, die mit ihrer Kraft am Ende sind, bei den letzten Ausführungen ihrer Übungen unter die Arme greifen; in meinen Augen ein wenig unpassend, da jeder das Gewicht nehmen sollte, was er auch selber schafft. Der Indonesier an sich gibt aber ungerne zu, dass er sich übernommen hat, so dass er entweder die Gewichte hektisch reisst oder aber sich unter die Arme greifen lässt, um sich dann später mit "fremden Federn" schmücken zu können; man kann "den" trainierenden Indonesier also als eine Art sportlichen Schramma charakterisieren...
Nach einem ausgiebigen Training - ich wundere mich über den schnellen Fortschritt, den mein operiertes Knie macht - war es eine Wonne, bei angenehmen 25 Grad im Pool ein paar Runden zu drehen und dabei auf die nächtliche Skyline von Jakarta zu blicken. Das anschließende Dampfbad war ähnlich gut...

1 Kommentar:

  1. schau doch mal hier vorbei! :)
    http://eszaehltdochderkunde.blogspot.com

    AntwortenLöschen