Montag, 13. Juli 2009

Tage 96/97 (04./05.07.2009) – Der schwimmende Markt von Damnien Saduak

100 Kilometer südwestlich von Bangkok liegt die Ortschaft Damnien Saduak. Dieser unscheinbare Ort würde kaum im Lonely Planet oder in einem anderen Reiseführer stehen, gäbe es nicht den schwimmenden Markt (Floating Market). Hat man auf einem normalen Markt für gewöhnlich festen Boden unter den Füßen, findet dieser Markt auf Kanus auf dem Wasser statt.

Da sämtliche Touristenbusse von Bangkok aus zwischen 8 Uhr und 9 Uhr dort eintreffen, sollte man bereits am Vorabend anreisen und um 7 Uhr zum Markt aufbrechen.

Nach Damnien Saduak kommt man mit den Buslinien 78 und 996 für 80 Baht (ca. 1,60 €), die beide vom neuen Südbusbahnhof Thonburi abfahren. Dort kommt man unter anderem mit der Buslinie 124 hin, muss aber vom Zentrum aus eine gute Stunde Fahrtzeit einkalkulieren. Die Fahrt vom Busbahnhof aus (Tickets gibt es im zweiten Stockwerk!) dauert ca. 2 Stunden, vor Ort bietet das Nok Noi (kleiner Vogel) Hotel Zimmer für 220 Baht (ca. 4,50 €) an. Diese Zimmer sind zwar nicht schön, aber groß! Wer eine Klimaanlage haben möchte, muss weitere 130 Baht hinlegen; da ich die Biester aber meistens ausschalte, haben wir das einfache Zimmer genommen.

Das Hotel bietet für 250 Baht (ca. 5 €) pro Person eine 90 Minuten dauernde Kanu-Tour an. Wer eine Ansammlung von schwimmenden Obst- und Gemüseständen erwartet, muss zwangsläufig enttäuscht sein. Der Markt ist vollkommen auf Touristen eingestellt – die paradoxerweise eigentlich wegen des authentischen Thailands hier aufschlagen – und bietet in kleiner Form das an, was man auch in Bangkok an jeder Ecke bekommt. Man fährt mit dem Kanu durch die Kanäle, links und rechts gibt es Souvenirstände, auf Kanus fahrende Thais bieten hauptsächlich Kokosnuss, Bananen und Hüte an. Nach ca. 45 Minuten wird man für 10-15 Minuten an einem befestigten Marktstand abgesetzt, wo ich dann auch tatsächlich zwei faltbare Hüte erstanden habe. Als ich gemerkt habe, dass jedes Pärchen bzw. jeder Tourist von einem bestimmten Verkäufer „verfolgt“ wird, habe ich mir den Spaß gemacht, einfach kreuz und quer über den Markt zu laufen und wahllos Sachen kurz anzusehen; der arme Kerl ist tatsächlich keine Sekunde von unserer Seite gewichen, dabei hätte er eigentlich nach einer Minute merken müssen, dass ich einfach nur herumgelaufen bin…

Da ich Hunger hatte, habe ich mir eine Suppe zum Frühstück gegönnt (in Südostasien üblich), die Schale und den Löffel lässt man einfach im Kanu zurück, es gibt wohl eine zentrale Rückgabestelle.

Wer nette Fotos machen möchte, ist auf dem schwimmenden Markt von Damnien Saduak gut aufgehoben, wer das „echte“ Thailand sehen will, braucht hier erst gar nicht hinzufahren!

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