Mittwoch, 8. Juli 2009

Tag 86 (24.06.2009) – Ijen-Plateau und Kaffee-/Gummiplantage

Im Südosten Javas erhebt sich das Ijen-Plateau, ein Vulkankrater mit einem wunderschönen Kratersee und Silbererzvorkommen. Da vor einigen Jahren ein Franzose nicht vorsichtig genug war und in den Kratersee gefallen und dort ertrunken bzw. verbrüht ist (heißes Wasser!), pilgern jede Menge Landsleute dorthin; wer jetzt frohlockt, sie würden dort auch den Freitod suchen, wird enttäuscht sein, es handelt sich eher um ein Gedenken an einem wunderschönen Ort.

Da die Reise zum Ijen-Plateau in unserem Gesamtpaket Bromo-Ijen-Ketapang (letzteres ist die Fährstation für die Überfahrt nach Bali) enthalten war, mussten wir uns ausnahmsweise im Vorfeld um nichts kümmern. Die Anfahrt war im Vergleich zum Vortag wesentlich kürzer, allerdings würde das, was da teilweise als Straße befahren wurde, in Deutschland eher als Minenfeld durchgehen.

Die Fahrt endete gegen spätem Nachmittag im Catimore Homestay eine Fahrtstunde vom Plateau entfernt. Dort wurden wir zunächst in ein recht schäbiges Zimmer einquartiert, was uns nicht weiter störte, später wurde aber ein besseres Zimmer angeboten. Die Hotelanlage mitten in einer Kaffeeplantage war voller netter Leute, die Badezimmer allerdings auch voller Dreck, so dass wir – bzw. Mercedes – ersteinmal eine Reinigungsaktion durchführten.

Nach kurzem Aufenthalt bot uns der Guide an, den einen Kilometer entfernten Wasserfall anzuschauen. Dort sind wir dann auch tatsächlich hin und haben einen kleinen, aber umso gewaltigeren Wasserfall vorgefunden und dort auch ein paar schöne Fotos gemacht.

Im Gegensatz zu unseren Mitreisenden haben wir das Abendessen genossen und sind dann auch früh ins Bett gegangen, da es um kurz nach drei Uhr ja wieder Zeit zum Aufstehen war. Gegen vier Uhr morgens ging unsere Fahrt zum Plateau los, wo wir gegen fünf Uhr ankamen und noch den etwa einstündigen Weg zum Gipfel zu Fuß zurücklegen mussten. Da uns sowohl der Guide als auch das nette niederländische Pärchen, das die gesamte Tour bis Denpasar auf Bali mit dabei war, ein wenig zu langsam waren, sind wir den Weg im Eiltempo hochgegangen, um noch möglichst viel von der Morgenatmosphäre am Gipfel mitzubekommen.

Auf dem drei Kilometer langen Weg kamen uns massenhaft Arbeiter entgegen, die am Krater Schwefelplatten abtragen. Gegen Zigaretten, Kekse und gerne auch eine kleine Spende machen sie Fotos mit Touristen, also auch mit uns. Das Schürfen scheint nicht besonders gesund zu sein, die Leute wirkten alle schon ziemlich gezeichnet.
Der recht steile Aufstieg wurde mit einem Anblick entschädigt, den die Vulkan-erfahrene Mercedes als einen der beeindruckendsten ihres Lebens nannte. Vom blauen Kratersee steigen gelbe Schwaden auf und der Ausblick auf das Umland mit grünen Bergen etc. ist atemberaubend.

Nach dem Abstieg warteten wir in dem kleinen Warung am Parkplatz auf unseren Guide und die Niederländer, die uns nachher bescheinigten, „in a good shape“ zu sein; die Stunden auf dem Stepper in Jakarta haben doch etwas Gutes gehabt…
Auf dem Weg vom Ijen-Plateau zur Fährstation in Ketapang haben wir noch einen Zwischenstopp auf der Kaffee- und Gummi-Plantage gemacht und durften selbst mal ein bisschen Gummi vom Baum „pflücken“. Die Fahrt nach Ketapang war kurz und schmerzlos, was dann kam, war ein echtes Abenteuer…

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