Mittwoch, 8. Juli 2009

Tage 94 und 95 (02./03.07.2009) - Hua Hin

Hua Hin an der südöstlichen Golfküste Thailands ist der Lieblingsbadeort des thailändischen Königs und laut Lonely Planet ein guter Ort, um ein bisschen Zeit am Meer zu verbringen. Aufgrund dieser Referenzen und unseres Wunsches, auch mal ein bisschen zu plantschen, entschieden wir uns also, von Bangkok aus nach Hua Hin zu fahren.

Von der Skytrain-Station am Victory Monument aus fahren im Stundentakt Minibusse für 200 Baht (ca. 4,20 €) pro Person nach Hua Hin. Ist man einmal auf der Autobahn, geht die Fahrt sehr zügig voran, lediglich die kurze Strecke innerhalb Bangkoks ist recht zäh.

Nach insgesamt zweieinhalb Stunden Fahrt kamen wir in Hua Hin an und wollten uns nach unserer guten Erfahrung in Bali zunächst einen Roller mieten. Da wir zwar auf Abenteuer, aber nicht auf Wahnsinn stehen, verlangten wir natürlich geschlossene Helme, was jedoch in Hua Hin scheinbar nicht möglich ist. Da uns die kleinen „Hauben“ nicht sicher genug sind, haben wir dann im Endeffekt auf den Roller verzichtet.

Hua Hin ist auf Tourismus eingestellt, das merkt man an jeder Ecke, da es hier vor Tuk Tuks, Taxen, Souvenirläden und vor allen Dingen Schneidern nur so wimmelt. Gerade letztere sind besonders nervig, da sie auf eine derart respektlose Art (Anpacken, Festhalten, Nachschreien) werben, dass mir ein paar Mal beinahe der Kragen geplatzt ist. Am Ende bin ich nur noch mit den Worten „Don’t you dare touching me“ an diesen wandelnden Plagen vorbeispaziert bin.

Am dreistesten war aber der Tuk-Tuk-Fahrer, der uns die Fahrt zum Hotel für 100 Baht (2 €) anbieten wollte. Für 100 Baht kommt man mit dem Taxi in Bangkok ca. 10 Kilometer, so dass der Preis ein wenig komisch anmutete. Der gute Mann versuchte uns, den Preis mit dem langen Weg zu erklären und war nicht bereit, für die angebotenen 50 Baht, also immer noch 1 €, zu fahren. Der als so lang angekündigte Weg endpuppte sich als weniger als 5 Minuten Fußweg, am liebsten wäre ich nochmal zurück und hätte dem Vogel die Meinung gegeigt. Was uns am meisten wunderte, dass er auf unser Angebot nicht eingegangen ist, da unser Preis immer noch viel zu hoch gewesen wäre, er wäre ja eine knappe Minute unterwegs gewesen.

Nach der Ankunft im Pattana Guesthouse, einer Empfehlung des Lonely Planet, erlebten wir die nächste Enttäuschung. Zwar war das Zimmer mit 350 Baht (ca. 3,60 €) recht günstig, dafür aber auch schäbig. Der aus den Niederlanden vor 10 Jahren nach Hua Hin ausgewanderte Besitzer erklärte uns, dass die Königsfamilie zurzeit in Hua Hin weile und verwies mich noch auf die Märkte der Stadt.

Ein Spaziergang am Strand sollte unsere Laune eigentlich aufhellen, leider war auch dieser nicht besonders schön. Nach einer halben Stunde wollten wir wieder auf die Hauptstraße, was sich als schwieriger herausstellte, als man denken mag; der Strand ist von Hotelanlagen gesäumt. Netterweise ließ uns der Wachmann des Marriott-Hotels die Parkanlage durchqueren, in der ich mich natürlich gleich mal nett verlaufen habe, da ich partout nicht auf Mercedes hören wollte, die den Weg tatsächlich gesehen hatte…

Der „normale“ Markt und der Nachtmarkt sind reine Touristenmärkte, wer Schnäppchen oder lokale Produkte erwartet, muss zwangsläufig enttäuscht sein. Da die Händler im Gegensatz zu Bali auch nicht gewillt waren, wirklich zu handeln, wurde es ein Abend mit gutem Essen, aber ohne Souvenirs, von ein paar Postkarten mal abgesehen. Der Gesamteindruck war so schlecht, dass wir uns dazu entschieden, entgegen dem Plan nur diese eine Nacht in Hua Hin zu verbringen und am nächsten Morgen wieder zu fahren.
Vor unserer Abfahrt sollte aber noch einmal ein Sonnenaufgang am Strand erlebt werden, was mal wieder ein frühes Aufstehen bedeutete. Leider zeigte sich am Strand keine Sonne, es wurde einfach nur hell, als Frustkompensation musste also eine Fotosession her, bei der einige schöne Fotos entstanden.

Als wir um 11 Uhr im Minibus nach Bangkok saßen, mussten wir feststellen, dass uns das erste Mal auf unserer Reise eine Empfehlung des Lonely Planet mal komplett nicht zusagte…

1 Kommentar:

  1. Ich habe Hua Hin ganz anders in Erinnerung! Das lag aber sicherlich an dem Heiniken Jazz Festival: Mit Heiniken Bier am Strand, einem Mond so groß wie ein Heißluftbalon, der genau vor DIr schwebt und dann Jazzmusik...Viele junge Leute aus aller Welt, mehrere Jazz-Bühnen und der beste Masaman Curry, den ich je hatte. Hua Hin also bei diesem Festival zu empfehlen - ein Tag reicht aber völlig aus.

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