Dienstag, 2. Juni 2009

Tag 61 (30.05.2009) - Taman Safari Indonesia und Nachtsafari

Wenn man mal aus dieser großen, lauten und auch dreckigen Stadt Jakarta herauskommen möchte, bietet sich ca. 80 km südlich die Stadt Bogor mit ihrem Umland an. Wie bereits berichtet, war ich schon in den botanischen Gärten von Bogor. Diesmal sollte es ein bisschen mehr sein, so dass wir uns für einen dreitägigen Ausflug in die östliche Umgebung Bogors begeben haben. Ziele waren Taman Safari Indonesia, der Regenwald von Cibodas und die Teeplantage von Cisarua.

Das erste Ziel unseres Ausflugs war Taman Safari Indonesia (Taman=Park/Garten) im Osten Bogors in der Ortschaft Cisarua. Dieser große Park bietet neben einer Safari - die man wahlweise mit dem eigenen PKW oder aber mit dem Parkbus machen kann - einen Zoo inklusive Aquarium, Wanderrouten, einen Vergnügungspark mit Fahrgeschäften, Restaurants und Tiershows sowie eine Hotelanlage und einen Babyzoo.

Die Anfahrt zu Taman Safari Indonesia kann am Wochenende recht beschwerlich sein, da Cisarua auf dem Puncak-Pass zwischen Bogor und Bandung liegt und dieser Pass am Wochenende immer nur einspurig befahrbar ist. Glücklich, wer gerade die "grüne Welle" erwischt hat; soviel Glück hatten wir leider nicht... Wenn man nicht mit eigenem PKW oder aber Taxi kommt, gibt es aus Jakarta zwei Möglichkeiten, den Park zu erreichen. Entweder fährt man mit dem Pakuan-Express (13.000 IDR/ca. 0,90 €) von den Bahnstationen Gambir (Gleis 3) oder Kota nach Bogor, oder man nimmt vom Busbahnhof im Süden Jakartas aus einen der vielen Busse nach Bogor. Da es vom Stadtzentrum Jakartas bis Gambir nur ca. 5 Taximinuten sind, zum Busbahnhof aber auch mal 90 Minuten (und viele viele IDR) gebraucht werden, haben wir uns für den Zug von Gambir aus entschieden. In Bogor selbst erwartet einen das heillose Chaos und man sieht sich mit einer Vielzahl von grünen Minibussen - Ankots - konfrontiert. Diese Minibusse fahren für den Stadttarif von 3.000 IDR (ca. 0,21 €) pro Person einmal um den Stadtkern von Bogor. Einfach den Fahrer fragen, ob er nach Cisarua fährt („Ini Angkot ke Cisarua?“). Zwar fährt keines der am Bahnhof von Bogor entlang fahrenden Ankots nach Cisarua, die Fahrer lassen einen aber an einem Punkt aussteigen, an dem die Ankots nach Cisarua weiterfahren. Diese Minibusse sind in der Regel blau und auf der Windschutzscheibe prangert der Schriftzug Cisarua. Die Ankots pendeln von Bogor nach Cisarua und kosten je Person und Fahrt zwischen 5.000 IDR (ca. 0,36 €) und 10.000 IDR (ca. 0,72 €), das hängt scheinbar ganz vom Fahrer ab. Dem Fahrer sagt man beim Einstieg am besten, dass man nach Taman Safari („Ke Taman Safari“) möchte, er wird dann am Fuße des Anstiegs zum Park anhalten, feste Stationen gibt es nicht. Die Fahrt dauert im besten Fall ca. 45 Minuten, kann aber auch locker 2 Stunden in Anspruch nehmen. Am Fuße des Anstiegs angekommen, kann man entweder ein weiteres Ankot für 1.500 IDR (ca. 0,11 €) oder aber ein Motorrad für 20.000 IDR (ca. 1,42 €) nehmen. Wir haben uns für den Funfaktor, also das Motorrad, entschieden. Auf dem Weg zum Park gibt es eine Vielzahl von Ständen, an denen Bananen und Karotten für die Tiere gekauft werden können; diese darf man während der Safari füttern.

Der Eintritt für den Park inklusive Safari beträgt für internationale Gäste 70.000 IDR (ca. 5 €), wer in der Hotelanlage übernachtet, kann sich dort ein Ticket für 30.000 IDR (ca. 2,10 €) pro Hotelgast kaufen. Nach ca. 4 Stunden Anreise waren wir also im Park angekommen. Der Parkbus fuhr dann auch wenige Minuten später ab und wir begaben uns auf die ca. einstündige Safari. Die Safari beginnt mit einem Abschnitt mit frei herumlaufenden Wildtieren wie Zebras, Nilpferden etc. Sämtliche Tiere sind an die Besucher gewöhnt und kommen zu den Autos, um sich mit Karotten füttern zu lassen. Im weiteren Verlauf folgen Abschnitte mit Bären, Tigern, Löwen, Affen, Nashörnern, Elefanten, Lamas etc. Nicht in allen - aber in den meisten - Abschnitten laufen die Tiere frei herum, natürlich sind Tiger und Löwen von den anderen Wildtieren getrennt. Auf dem Weg begegnen einem auch berittene Elefanten, die sich ebenfalls gerne füttern lassen. Alles in allem eine sehr gelungene Safari mit sehr vielen Tieren.

Am Ende der Tour wird man im Vergnügungspark abgesetzt, wo wir zuerst in dem Restoran Rainforest gegessen haben. Sämtliche Gerichte liegen hier bei 1 - 3 €, die Küche ist sehr ordentlich. Wer Souvenirs kaufen oder Autoscooter, Wildwasserbahn etc. fahren möchte, ist hier genau richtig aufgehoben.

Uns zog es allerdings mehr zu den Tiershows. Leider haben wir die Seelöwen-Show um ein paar Minuten verpasst, wurden dafür aber mit der Vogel-Show entschädigt. Atemberaubend, wie sich die Vögel in der Luft drehen und millimetergenau die Essensstücke aus der Luft oder von in der Hand gehaltenen Tellern greifen. Besonders beliebt ist hier das Einbeziehen der Zuschauer - insbesondere der Kinder - in die Flugshow. Wer den Park besucht, darf dies auf keinen Fall verpassen!

Da uns die weiteren Shows (Cowboy-Show etc.) nicht so sehr interessiert haben, sind wir zunächst durch den Zoo gegangen, wo sich Mercedes mit Elmo, dem Uran-Utan-Jungen, hat fotografieren lassen; Elmo war zunächst nicht besonders kooperativ, hat sich aber später doch noch von der besten Seite gezeigt.

Danach sind wir ein wenig durch die Natur gewandert und haben uns den kleinen Wasserfall im Park abgesehen. So gegen 17 Uhr haben wir uns dann im Hotel einquartiert, da wir die Nachtsafari - Safari Malam - (nur samstags!) sehen wollten. Die Hotelanlage bietet ein weites Spektrum an verschiedenen Unterkünften an, unter der Woche startet man bei ca. 15 €, am Wochenende muss man um die 25 € für das Zweibettzimmer inklusive Frühstück hinblättern. Nach oben hin kann man auch bis zu 100 € ausgeben (Preisefür die Übernachtung). Da die Nachtsafari von 19 - 21 Uhr geht, haben wir uns entschieden, gegen 18 Uhr erstmal etwas im Restaurant neben dem Hotel zu essen. In der Zwischenzeit habe ich noch Karotten und Bananen für die Nachtsafari besorgt. Irgendetwas müssen wir allerdings in dem Restaurant falsch gemacht haben; während die Kellner die anderen Tische mit Monsterportionen bedienten, bekamen wir Portionen für den hohlen Zahņ so dass wir in die zweite Runde gehen mussten, um satt zu werden. Die frisch gepressten Obst- und Gemüsesäfte sind übrigens sehr zu empfehlen.

Für die Nachtsafari (Preis identisch mit Tagsafari) wurden wir - bewaffnet mit vier Bünddeln Karotten und einer Bananenstaude - von einem Shuttlebus abgeholt und zum Eingang des Vergnügungsparks gebrach, wo eine Bimmelbahn abfahrbereit auf uns wartete. Die Nachtsafari ist zwar nicht uninteressant, die Tiere reagieren aber eher weniger – besser: gar nicht - auf die mitgebrachten Karotten und scheinen eher in ihrer Nachtruhe gestört zu sein. Bedrohlich wirken die drei erwachsenen Nashörner, die frei herumlaufen. Zum Ende der Safari wird man noch mit ein paar Explosionen und Flammenwerfern überrascht, ein Effekt, auf den wir gut und gerne hätten verzichten können. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Tagsafari schon interessanter ist.

Wieder am Vergnügungspark angekommen, erwarten einen die Fahrgeschäfte und ein Elefant, der sich gerne fotografieren und noch lieber füttern lässt. Neben den obligatorischen Fotos mit dem Elefanten - der unsere Karotten bekommen hat - haben wir noch eine Fahrt mit dem Riesenrad und der Geisterbahn gemacht. Danach waren wir auch wirklich müde und haben uns mit dem Shuttlebus wieder ins Hotel bringen lassen.

Wer es zeitlich hinbekommt, sollte sich Taman Safari Indonesia auf keinen Fall entgehen lassen!

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